Ihre Virtualisierungslandschaft läuft stabil aber über Nacht ändern sich die Spielregeln. Statt planbarer Wartungsverträge: Abo-Pakete mit Mindestmengen. Statt punktuell zu erweitern: ganze Bündel. Budgets steigen, Entscheidungswege werden länger. Genau das erleben viele Träger nach der VMware-Übernahme durch Broadcom. Die gute Nachricht: Es gibt einen realistischen Ausweg ohne Qualitätsverlust und mit mehr Souveränität.

VMware hat den Verkauf unbefristeter Lizenzen beendet und das Portfolio auf Subskriptionen umgestellt mit Fokus auf vSphere Foundation und VMware Cloud Foundation. Für die Kalkulation wichtig: die 16-Cores-pro-CPU-Mindestregel. Selbst wenn eine CPU weniger Kerne hat, wird mindestens für 16 Kerne lizenziert. Gleichzeitig wurden viele Einzel-SKUs gebündelt; Funktionen kommen nun in Paketen. Das vereinfacht die Liste, erhöht aber häufig den Effektivpreis, weil mehr Bestandteile gekauft werden, als tatsächlich benötigt werden. Branchennahe Richtwerte deuten auf spürbar höhere laufende Kosten hin; verbindlich wird es erst mit einem individuellen Angebot.

Budgetdruck: Mindestkerne und Paketzwang treffen typische Cluster-Strukturen in Verbünden, Außenstellen und Werkstätten.

Beschaffungslogik: Statt Einzelfeatures zuzukaufen, müssen nun Pakete strategisch gewählt werden Entscheidungen wandern stärker auf Leitungsebene.

Partnerabhängigkeit: Veränderungen in Partnerprogrammen erhöhen die Unsicherheit bei kleineren Betreuungspartnern und können Übergaben, Service und Preise beeinflussen.

Proxmox VE setzt auf KVM und Container (LXC) und bietet Cluster, HA, Live-Migration, integriertes Backup sowie Optionen für ZFS und Ceph ohne zusätzliche Feature-Paywalls oder ein separates zentrales Management-Produkt. Die Administration erfolgt über ein zentrales Web-UI.

Die Subscription-Logik ist einfach: pro CPU-Sockel statt pro Core, mit klaren Stufen von Community bis Premium. Es gibt keine 16-Core-Mindestmengen. Für viele Häuser verbessert das Transparenz, Planbarkeit und Gesamtkosten.

Leistungsumfang: Für Standard-Workloads in Träger-IT und Klinikbetrieb deckt Proxmox die üblichen Anforderungen sehr gut ab. Spezialfunktionen und tiefe Ökosystem-Integrationen aus der vSphere-Welt sollten im Einzelfall geprüft und bei Bedarf ersetzt werden.

Betrieb und Know-how: Linux/KVM-Skills sind hilfreich. Im Gegenzug gewinnen Teams Transparenz, geringere Lizenzkomplexität und mehr Unabhängigkeit.

Kostenbild: Host-Topologie, Cores, Außenstellen. Greift das 16-Core-Minimum? Szenariovergleich vSphere Foundation/VCF versus Proxmox-Pilot.

Funktionsbedarf: Was wird wirklich genutzt (HA, Live-Migration, Backup) und was ist nur nice to have.

Governance und Sicherheit: Backup/Restore, Verschlüsselung, Mandantentrennung, Protokollierung, Audit-Fähigkeit.

Betriebsmodell: Externes Rechenzentrum oder On-Premise; Storage (ZFS/Ceph), Authentifizierung (AD/LDAP), Monitoring.

Partner und Support: SLA-Niveau, Eskalationswege, Wissensaufbau im Team

Pilot-Cluster (4 Wochen): 2–3 Hosts Proxmox, Basis-Design mit ZFS oder Ceph, Rollen und Rechte, Monitoring und Backup testen.

Workload-Reihenfolge: Mit unkritischen Systemen starten, danach Kernsysteme mit geplantem Switchover.

Daten- und Netz-Design: VLAN/Bridging, Speicherkonzept, Auth-Integration.
Werkzeuge: Standardisierte Import-/Konvertpfade nutzen, Live-Migration und HA vor Go-Live testen.

Rollback und Parallelbetrieb: VMware bis zur Abnahme vorhalten; Exit-Kriterien definieren.

Betriebsdokumentation: Patch-Rhythmus, Backup-Prozeduren, Monitoring-Alarme, Change-Prozess.


Zentral bereitgestellte Plattformen mit rollenbasiertem Zugriff sind hier besonders geeignet. Mitarbeitende sehen nur, was für sie relevant ist. Gleichzeitig bleibt die IT steuerbar und einheitlich.

Die Lizenzwende macht Virtualisierung für viele Träger teurer und unübersichtlicher. Wer heute sauber vergleicht, behält morgen die Handlungsfreiheit. Proxmox ist eine transparente, bezahlbare Alternative mit alltagstauglichen Funktionen, klarer Subscription-Logik und starker Passung für das Sozialwesen. Der Weg dorthin ist kein Big-Bang, sondern ein geordneter Pilot mit klaren Exit-Kriterien. So bleibt die Umgebung stabil und die Budgethoheit im Haus.